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Was sind die Symptome der Hepatitis D (HDV)?
Was sind die Symptome der Hepatitis D (HDV)?
Das Hepatitis D-Virus (HDV) kann eine akute Hepatitis hervorrufen, die in den meisten Fällen infolge einer Simultaninfektion (gleichzeitig) mit dem Hepatitis B-Virus (HBV) auftritt.
Das HDV kann ebenfalls eine chronische virale Hepatitis D (HDV) verursachen, die meistens infolge einer Superinfektion bei einer bereits an Hepatitis B (HBV) erkrankten Person auftritt.
Akute virale Hepatitis D (HDV)
Die Symptome einer akuten viralen Hepatitis D (HDV) sind denen anderer Formen der akuten Hepatitis sehr ähnlich.
Nach einer Ansteckungszeit von drei bis sieben Wochen, während der sich das Virus vermehrt, können folgende Symptome auftreten: Müdigkeit, Appetitverlust und Übelkeit.
Die erhöhte Anzahl von Leberenzymen im Blut deutet auf eine Zerstörung von Leberzellen hin. Zu den Begleit- oder Folgeerscheinungen zählen Gelbsucht, Übelkeit und anhaltende Müdigkeit, dunkler Urin, lehmfarbener Stuhl und ein Anstieg der Bilirubinkonzentration im Blut, was die gelbe Färbung der Haut erklärt.
Fulminante (oder subakute) virale Hepatitis D (HDV)
In Ausnahmefällen kann eine HDV-HBV-Superinfektion zu schnell verlaufenden Leberentzündungen führen, die lebensbedrohlich sein können.
Diese seltenen Ausnahmefälle sind von einer plötzlichen und massiven Zerstörung der Leberzellen gekennzeichnet. Mit voranschreitender Zerstörung der Leberzellen, sinkt auch die Anzahl der Leberenzyme rapide ab. Plötzliche und schwere virale Hepatitis D (HDV) äußert sich meist durch Ikterus, Störungen der Blutgerinnung und Gehirnschädigung (Störungen des Bewusstseins in Form von Verwirrtheit, Persönlichkeitsveränderung, Schläfrigkeit und Koma).
In diesen Fällen ist die Noteinweisung in ein spezialisiertes Zentrum unbedingt notwendig. Als Notfalleingriff kann dann eine Lebertransplantation vorgeschlagen werden.
Chronische virale Hepatitis D (HDV)
Die Superinfektion einer viralen Hepatitis B (HBV) mit dem HDV führt in bis zu 90 % aller Fälle zu einer chronischen viralen Hepatitis D (HDV)-Infektion. Sie beginnt mit der akuten Phase. Ist das Virus länger als sechs Monate nachgewiesen spricht man von einer chronischen Hepatitis.
Die Krankheit kann asymptomatisch verlaufen (zufällige Diagnose) oder Begleiterscheinungen wie Müdigkeit, Unwohlsein und Appetitverlust aufweisen. Zudem kann die chronische Hepatitis D (HDV) verschiedene sogenannte Autoimmunreaktionen aufgrund einer Störung des Immunsystems hervorrufen.
Eine chronische Hepatitis D (HDV) kann in 70 % der Fälle über einen Krankheitsverlauf über 5 bis 10 Jahren zu einer Leberzirrhose führen. Die Leberzirrhose verläuft meist jahrelang ohne erkennbare Symptome. Auf lange Sicht ist eine Leberzirrhose ein Hauptrisikofaktor für das Auftreten von Leberkrebs. Allerdings kann eine Hepatitis D (HDV) auch ohne Vorliegen einer Zirrhose zu Leberkrebs führen. Es besteht ebenfalls die Gefahr eines Leberversagens gekennzeichnet durch Bauchwassersucht, Bewusstseinsstörungen oder gastrointestinaler Blutung infolge des Aufbrechens von Krampfadern der Speiseröhre.
Quellen
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Wichtige Stationen von der Diagnose bis hin zur Therapie
Es ist schwierig, die Symptome einer akuten viralen Hepatitis D von einer anderen Form der akuten Hepatitis zu unterscheiden.
Falls Sie nicht gegen Hepatitis B (HBV) geimpft sind und dem Risiko ausgesetzt sind, sich mit dem HBV (Hepatitis-B-Virus) oder dem HDV (Hepatitis-D-Virus) zu infizieren, wenden Sie sich an Ihren Arzt, um abzuklären, ob Sie sich tatsächlich mit HBV oder HDV angesteckt haben.
Sollten Sie sich wissentlich akut mit Hepatitis B (HBV) angesteckt haben, besteht die Möglichkeit einer Postexpositionsprophylaxe, die innerhalb von 48h eingeleitet werden muss.
Um herauszufinden, ob Sie sich mit dem HBV oder HDV angesteckt haben, wird Ihr Blut in einem Labor untersucht.
Bestätigt sich eine HBV-Infektion, sollte die Testung auf Hepatitis-Delta unmittelbar erfolgen.
Zudem sollten Sie eine Überweisung zu einem Leberspezialisten (Hepato-Gastroenterologen) erhalten.
Dabei handelt es sich um medizinische Spezialisten für Erkrankungen der Leber, die Sie im Krankenhaus oder in einer Arztpraxis untersuchen werden.
Bei Patienten mit einer HBV-Infektion sollte generell ein HDV-Test durchgeführt werden. Im Krankenhaus können weitere leberspezifische Tests durchgeführt werden.
Basierend auf den Ergebnissen der zusätzlichen Tests wird Ihr Hepatologe Ihnen, unterstützt von einem multidisziplinären medizinischen Team, eine geeignete HBV-/HDV-Behandlung empfehlen.
Abhängig von der Art der verordneten Behandlung erhalten Sie diese direkt im Krankenhaus oder Sie können die Medikamente in einer Apotheke besorgen.
Es ist wichtig, Ihre Medikamente wie verordnet einzunehmen und die Gebrauchsanweisung sorgfältig durchzulesen.
Ihr Hepatologe wird die Wirksamkeit der Behandlung sowie den Verlauf Ihrer Erkrankung überwachen, um etwaige Anzeichen einer Verschlimmerung oder Komplikationen frühzeitig zu erkennen.
Sie sind nicht allein! Es ist sehr wichtig, jemanden zu haben, mit dem Sie sprechen können. Das kann ein Freund, eine Freundin oder ein Familienmitglied sein. Auch eine Patientenorganisation kann eine hilfreiche Anlaufstelle sein.